Bernhard Luginbühl

Bernhard Luginbühl (CH 1966) ist ein Dokumentarfilm mit der Musik des Alex Rohr/Irene Schweizer Quartets (Alex Rohr, Irène Schweizer, Uli Trepte, Mani Neumeier).

Bernhard Luginbühl

Credits

  • Regie und Produktion: Fredi M. Murer.
  • Musik: Kollektiv-Improvisation von Alex Rohr (Sopran- und Tenorsaxophon, Bassklarinette), Irène Schweizer (Klavier), Uli Trepte (Bass) und Mani „Guru Guru“ Neumeier (Schlagzeug).
  • Musikaufnahme: Georg Juon (Tonstudio Riet, Sondor Zollikon).

Handlung

(Film auf Swiss Film Music. Anthology 1923–2012, DVD Nr. 14, Dauer 23:30 Min.)

Erzeugen von Zeichnungen, Skulpturen oder auch Kindern, Essen, Trinken und vor allem Spielen (warum sollte ein Werk nicht auch als Bratspiess dienen?), all dies war Kunst als tägliches Leben. Diese Utopie beschrieb Murer, indem er während zehn Tagen Personen, Formen und ihren Verbindungen im zum Atelier gemachten Berner Bauernhaus von Bernhard Luginbühl (1929–2011) nachging.

In seiner Lebensgemeinschaft arbeitet der Künstler an der Skulptur Tell ebenso wie an der nächsten Ausstellung, und man begegnet dabei den kleinen Söhnen Basil und Iwan und seiner Frau Ursi, der Keramikerin und Gärtnerin. Zu diesen stummen, meisterhaft montierten Bildern steuern Irène Schweizer und ihr Quartett eine kongeniale Improvisation bei. (Autoren: Roland Cosandey, Bruno Spoerri)

Kommentar

Die Musik bricht, charakteristisch für jene Zeit, mit altbewährten Vorstellungen von Dramaturgie, Stilmitteln oder Arbeitsteilung bei der Herstellung von Filmmusik. Statt mit Konzepten und Musiknoten zu arbeiten, sollte die Improvisation zu einer neuen Direktheit führen, ähnlich wie der Film im ständigen Austausch mit dem porträtierten Künstler und in seinem Lebensalltag entstand.

Der Kontakt zu Fredi M. Murer kam durch Alex Rohr zustande. «Wir waren noch ziemlich grün damals. Murer gab an, wo er Musik wollte, gab aber sonst wenig Richtlinien. Er hat aber gesagt, was er von uns wollte, hatte eine genaue Idee, wo Musik und wo nicht. Es war eine Gemeinschaftsarbeit, die spontan innerhalb von ein paar Studiostunden entstand.» (Irène Schweizer)

«Wir haben mit den Musikern bestimmt, wer wann spielt, dann haben wir zweimal live zum Film improvisiert. Die Musik stammt weitgehend aus dem 2. Durchlauf, mit Ausnahme des Zeichnens, das ist aus dem 1. Durchlauf: Ich wollte an dieser Stelle asynchrone Pfeifgeräusche des Filzschreibers auf dem Papier.» (Fredi M. Murer)

Literatur

  • Swiss Film Music. Anthology 1923–2012, S. 317.

Quelle