Etwas anderes

Etwas anderes (CH 1987) ist ein Dokumentarfilm mit der Musik von Roland Moser.

Etwas anderes

Credits

  • Regie und Buch: Urs Graf.
  • Produktion: Filmkollektiv Zürich.
  • Ton: Marlies Graf Dätwyler.
  • Musiker: Violinen: Bettina Boller, Paul Giger, Bratsche: Johannes Gürth, Cello: Käthi Gohl.

Handlung

Ein ehemaliger Alkoholiker erzählt aus dem Off seinen Lebens- und Leidensweg bis hin zur erfolgreichen Heilung seiner Sucht. Die Orte, von denen er spricht, sind menschenleer im Bild zu sehen.

Musikausschnitt

(8:44 ab Min. 7)

Der Protagonist berichtet von der Verstärkung der Sucht und der zunehmenden Verzweiflung, bis sich ein Ausweg zeigt. Beim Öffnen eines Fensters sind wieder Umgebungsgeräusche zu hören.

Kommentar

«Meine ‹Entdeckung› in dieser Filmmusik waren aleatorische Verfahren, die in meinen Werken zwar seit 1969 vorgekommen waren, aber in ganz anderem Zusammenhang. Ich komponierte mit ‹Loops› (das Wiederholungsprinzip resultierte auf der strukturellen Ebene aus dem inhaltlichen Stoff: dem Prinzip der Sucht). Die vier Instrumente des Streichquartetts waren nicht restlos koordiniert. Die Zeit verlief nicht prozesshaft sondern ‹kreisend›, aber nicht in der suggestiven Weise der Minimal-Musik. Die Musik sollte gar nichts ‹aussagen›, aber auch nicht einfach ‹Stimmung machen›. Die Abstraktheit der Verfahrensart war sehr wichtig, aber auch das Zufallsphänomen: ‹Zufallsrhythmen›, die man nicht bewusst wahrnimmt, weil alles seine sachliche Glaubwürdigkeit hat. In der Musik können solche Rhythmen entstehen, wenn man die permanente rhythmische ‹Steuerung› mit Hilfe von Zufallsverfahren aufhebt. Die Musik verbindet sich dann viel zwangloser mit dem Bild.»

Roland Moser

Literatur

  • Knauer, Mathias: „Musik statt Sounddesign – ein vergeblicher Effort?“, in: Christoph Merki (Hrsg.), Musikszene Schweiz. Begegnungen mit Menschen und Orten, Zürich: Chronos 2009, S. 232–245. ISBN 978-3-0340-0942-3
  • Swiss Film Music. Anthology 1923–2012, S. 263. ISBN 978-3-03401-265-2

Weblinks

Quelle

  • Film und Musik: Urs Graf, Zürich.