Difference between revisions of "Füsilier Wipf"

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| name = Füsilier Wipf | image = | alt = | caption = | genre = Spielfilm | music = Robert Blum | orchestra = | musicians = | sound = | sound design = | director = Hermann Haller, Leopold Lindtberg | producer = Heinrich Fueter | writer = Richard Schweizer | screenplay = | story = | based on = nach der gleichnamigen Erzählung von Robert Faesi | production company = Praesens Film, Zurich | released = 1938 | runtime =  | country = CH | language = deutsch }}
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'''Füsilier Wipf''' (CH 1938) ist ein Spielfilm mit der Musik von [[Robert Blum]].
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[[File:Füsilier Wipf.png|thumb|''Füsilier Wipf'': Rast der Schweizer Soldaten vor dem Alarm]]
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*Regie: Hermann Haller und Leopold Lindtberg.
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*Buch: Richard Schweizer, nach der gleichnamigen Erzählung von Robert Faesi.
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*Produktion: Praesens-Film Zürich (Heinrich Fueter).
  
 
== Handlung ==
 
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== Musikausschnitt ==  
 
== Musikausschnitt ==  
(4:50 ab Min. 30) Ein nächtlicher Marsch lässt bei den Soldaten vorübergehend Gefahrenstimmung aufkommen.
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[[File:Füsilier Wipf.mp3]] (4:50 ab Min. 30)  
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Ein nächtlicher Marsch lässt bei den Soldaten vorübergehend Gefahrenstimmung aufkommen.
  
 
== Kommentar ==  
 
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Durch die parodistische Musik mit Pizzicato-Streichern (und für die damalige Aufnahmetechnik sehr tiefen Basstönen) zum Marsch nach der Ansprache des Oberleutnants wirken die Soldaten betont harmlos. Das drohende Ostinato-Motiv in der Bassklarinette, das daraufhin ihre Verschnaufpause begleitet, lässt daher nicht die Wirkung entstehen, dass die Gewalt von ihnen ausgehe, sondern, im Gegenteil, dass sie selbst bedroht sind.
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Durch die parodistische Musik mit Pizzicato-Streichern (und für die damalige Aufnahmetechnik sehr tiefen Basstönen) zum Marsch nach der Ansprache des Oberleutnants wirken die Soldaten betont harmlos. Das drohende Ostinato-Motiv in der Bassklarinette, das daraufhin ihre Verschnaufpause begleitet, lässt daher nicht die Wirkung entstehen, dass die Gewalt von ihnen ausgehe, sondern, im Gegenteil, dass sie selbst bedroht sind (vgl. [[Polarisierung]]).
  
Die Pauken imitieren, wie Blum in den Noten vermerkt, «nach Angaben des Regisseurs fernen Kanonendonner». Mit einer Fanfare und hektischer Stimmung in den Streichern ist der Höhepunkt der Unsicherheit erreicht, bevor sich der Alarm als falsch herausstellt (Partitur Nr. 7–8). – Der sehr erfolgreiche Film entsprach der Stimmung in der Schweiz unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg.  
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Die Pauken imitieren, wie Blum in den Noten vermerkt, «nach Angaben des Regisseurs fernen Kanonendonner». Mit einer Fanfare und hektischer Stimmung in den Streichern ist der Höhepunkt der Unsicherheit erreicht, bevor sich der Alarm als falsch herausstellt (Partitur Nr. 7–8). – Der sehr erfolgreiche Film entsprach der Stimmung in der Schweiz unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg. (''Autor: Mathias Spohr'')
  
 
== Autograph ==  
 
== Autograph ==  
Zentralbibliothek Zürich, Mus NL 8: I Db 7.1
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*[[Partitur]]: [[Zentralbibliothek Zürich]], Mus NL 8: I Db 7.1
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  
Aeppli 1981, Nr. 52; Wider 1981, S. 185–200; Meyer 1999, S. 20 f., 50 f.
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* Aeppli, Felix: ''Der Schweizer Film 1929–1964'', Bd. 2: Materialien, Zürich: Limmat Verlag, 1981. Nr. 52. ISBN 978-3-85791-034-0
*Anna Katharina Hewer: «Schweizer Filmmusik im Zeichen der ‹Geistigen Landesverteidigung›: Robert  Blums Füsilier Wipf (1938) und Gilberte de Courgenay (1941)», in: Ivana Rentsch, Arne Stollberg (Hg.): ''Tonspuren aus der alten Welt. Europäische Filmmusik bis 1945,'' München: text + kritik, 2013, S. 295–304.
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*Hewer, Anna Katharina: «Schweizer Filmmusik im Zeichen der ‹Geistigen Landesverteidigung›: Robert  Blums Füsilier Wipf (1938) und Gilberte de Courgenay (1941)», in: Ivana Rentsch, Arne Stollberg (Hg.): ''Ton-Spuren aus der alten Welt. Europäische Filmmusik bis 1945,'' München: text + kritik, 2013, S. 295–304. ISBN 978-3-86916-173-0
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*Meyer, Thomas: ''Augenblicke für das Ohr. Musik im alten Schweizer Film'', Neujahrsblatt der Allgemeinen Musikgesellschaft Zürich, Zürich: Hug & Co 1999, S. 20f., 50f.
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*Wider, Werner: ''Der Schweizer Film 1929–1964'', Bd. 1: Darstellung. Zürich: Limmat Verlag, 1981. S. 185–200. ISBN 978-3-85791-034-0
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*''Swiss Film Music. Anthology 1923–2012'', S. 219. ISBN 978-3-03401-265-2
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== Weblinks ==
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* [http://www.imdb.com/title/tt0030166/ ''Füsilier Wipf'' in der ''Internet Movie Database'']
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== Quellen ==
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*Film: Praesens Film, DVD EAN 7611719247384.
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*Musik: LP Gold 11 269, track 3.
  
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Revision as of 09:13, 3 February 2021

Füsilier Wipf (CH 1938) ist ein Spielfilm mit der Musik von Robert Blum.

Füsilier Wipf: Rast der Schweizer Soldaten vor dem Alarm

Credits

  • Regie: Hermann Haller und Leopold Lindtberg.
  • Buch: Richard Schweizer, nach der gleichnamigen Erzählung von Robert Faesi.
  • Produktion: Praesens-Film Zürich (Heinrich Fueter).

Handlung

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wird die Schweizer Armee zum Grenzschutz mobilisiert. Der Coiffeurgehilfe Reinhold Wipf lernt als Füsilier die Schweiz kennen und reift dabei vom Burschen zum Mann.

Musikausschnitt

(4:50 ab Min. 30)

Ein nächtlicher Marsch lässt bei den Soldaten vorübergehend Gefahrenstimmung aufkommen.

Kommentar

Durch die parodistische Musik mit Pizzicato-Streichern (und für die damalige Aufnahmetechnik sehr tiefen Basstönen) zum Marsch nach der Ansprache des Oberleutnants wirken die Soldaten betont harmlos. Das drohende Ostinato-Motiv in der Bassklarinette, das daraufhin ihre Verschnaufpause begleitet, lässt daher nicht die Wirkung entstehen, dass die Gewalt von ihnen ausgehe, sondern, im Gegenteil, dass sie selbst bedroht sind (vgl. Polarisierung).

Die Pauken imitieren, wie Blum in den Noten vermerkt, «nach Angaben des Regisseurs fernen Kanonendonner». Mit einer Fanfare und hektischer Stimmung in den Streichern ist der Höhepunkt der Unsicherheit erreicht, bevor sich der Alarm als falsch herausstellt (Partitur Nr. 7–8). – Der sehr erfolgreiche Film entsprach der Stimmung in der Schweiz unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg. (Autor: Mathias Spohr)

Autograph

Literatur

  • Aeppli, Felix: Der Schweizer Film 1929–1964, Bd. 2: Materialien, Zürich: Limmat Verlag, 1981. Nr. 52. ISBN 978-3-85791-034-0
  • Hewer, Anna Katharina: «Schweizer Filmmusik im Zeichen der ‹Geistigen Landesverteidigung›: Robert Blums Füsilier Wipf (1938) und Gilberte de Courgenay (1941)», in: Ivana Rentsch, Arne Stollberg (Hg.): Ton-Spuren aus der alten Welt. Europäische Filmmusik bis 1945, München: text + kritik, 2013, S. 295–304. ISBN 978-3-86916-173-0
  • Meyer, Thomas: Augenblicke für das Ohr. Musik im alten Schweizer Film, Neujahrsblatt der Allgemeinen Musikgesellschaft Zürich, Zürich: Hug & Co 1999, S. 20f., 50f.
  • Wider, Werner: Der Schweizer Film 1929–1964, Bd. 1: Darstellung. Zürich: Limmat Verlag, 1981. S. 185–200. ISBN 978-3-85791-034-0
  • Swiss Film Music. Anthology 1923–2012, S. 219. ISBN 978-3-03401-265-2

Weblinks

Quellen

  • Film: Praesens Film, DVD EAN 7611719247384.
  • Musik: LP Gold 11 269, track 3.