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''Goodnight Nobody'' ist ein filmischer Essay über die Welt der chronisch Schlaflosen. Die Regisseurin ist vier Protagonisten auf vier verschiedenen Kontinenten auf der Spur, die über ihre nächtliche Schlaflosigkeit berichten.
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''Goodnight Nobody'' ist ein filmischer Essay über die Welt der chronisch Schlaf‌losen. Die Regisseurin ist vier Protagonisten auf vier verschiedenen Kontinenten auf der Spur, die über ihre nächtliche Schlaf‌losigkeit berichten.
  
 
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Eine chinesische Studentin berichtet zu grossstädtischen Bildern über ihre rastlose Tätigkeit.  
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Eine chinesische Studentin berichtet zu grossstädtischen Bildern über ihre rastlose Tätigkeit.
  
 
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"Die Musik verstärkt bei der audiovisuellen Umsetzung dieser Nächte den Eindruck eines tranceartigen Trips durch die Dunkelheit. Nach mehreren Tagen Schlaflosigkeit beginnt sich die Geräuschwelt als intensive Erfahrung zu manifestieren, und diese Erfahrung sollte wiedergegeben werden.  
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«Die Musik verstärkt bei der audiovisuellen Umsetzung dieser Nächte den Eindruck eines tranceartigen Trips durch die Dunkelheit. Nach mehreren Tagen Schlaf‌losigkeit beginnt sich die Geräuschwelt als intensive Erfahrung zu manifestieren, und diese Erfahrung sollte wiedergegeben werden.  
  
Die Musik besteht aus zwei asynchronen Schichten: einerseits einer Sammlung von Maschinenklängen (Kühlschrank, Fernseher, Sirren der Stromkabel, Motorengeräusche etc.) im „unbewussten“ Hintergrund, andererseits den musikalischen Klangereignissen im Vordergrund, wie einzelnen Gong- und Gitarrenklängen oder Cello-Pizzicati, für deren Auswahl es eine Rolle spielte, ob man sie ins Delay nehmen und filtern konnte, sodass sie noch pulsieren. Die zunehmenden rhythmischen Verschiebungen sollten nach mehreren Sekunden die Grauzone musikalisch beschreiben, die dem Zustand des Wachtraums am nächsten kommt (als Bild dazu dachten wir etwa an die Drehzahl-Feinregulierung durch Stroboskopmarken bei Plattenspielern).  
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Die Musik besteht aus zwei asynchronen Schichten: einerseits einer Sammlung von Maschinenklängen (Kühlschrank, Fernseher, Sirren der Stromkabel, Motorengeräusche etc.) im ‹unbewussten› Hintergrund, andererseits den musikalischen Klangereignissen im Vordergrund, wie einzelnen Gong- und Gitarrenklängen oder Cello-Pizzicati, für deren Auswahl es eine Rolle spielte, ob man sie ins Delay nehmen und filtern konnte, sodass sie noch pulsieren. Die zunehmenden rhythmischen Verschiebungen sollten nach mehreren Sekunden die Grauzone musikalisch beschreiben, die dem Zustand des Wachtraums am nächsten kommt (als Bild dazu dachten wir etwa an die Drehzahl-Feinregulierung durch Stroboskopmarken bei Plattenspielern).  
  
In einem zweiten Schritt wurden die Echokonstruktionen elektroakustisch überarbeitet, sodass sie im Raum wandern, um für den Zustand des übermüdeten Wachens zwischen Traum und Wirklichkeit, oder den Sekundenschlaf, ein musikalisches Äquivalent zu finden."
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In einem zweiten Schritt wurden die Echokonstruktionen elektroakustisch überarbeitet, sodass sie im Raum wandern, um für den Zustand des übermüdeten Wachens zwischen Traum und Wirklichkeit, oder den Sekundenschlaf, ein musikalisches Äquivalent zu finden.»
  
 
''Marcel Vaid''
 
''Marcel Vaid''
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  
*''Swiss Film Music. Anthology 1923–2012'', S. 295.
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*''Swiss Film Music. Anthology 1923–2012'', S. 295. ISBN 978-3-03401-265-2
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==

Latest revision as of 16:10, 9 February 2018

Goodnight Nobody (CH/DE 2010) ist ein Dokumentarfilm mit der Musik von Marcel Vaid.

Goodnight Nobody

Credits

  • Regie und Buch: Jacqueline Zünd.
  • Produktion: Docmine Productions Zürich und München, Mixtvision Film & TV München.
  • Ton: Andreas Prescher.
  • Sounddesign: Roman Bergamin.
  • Mischung: Florian Eidenbenz.
  • Musiker: Gitarren und Elektronik: Marcel Vaid, Akkordeon: Martin Schumacher. Cello: Martin Birnstiel, Vibraphon: Markus Maggiori, Schlagzeug: Oliver Schmied.

Handlung

Goodnight Nobody ist ein filmischer Essay über die Welt der chronisch Schlaf‌losen. Die Regisseurin ist vier Protagonisten auf vier verschiedenen Kontinenten auf der Spur, die über ihre nächtliche Schlaf‌losigkeit berichten.

Musikausschnitt

(4:30 ab Min. 14)

Eine chinesische Studentin berichtet zu grossstädtischen Bildern über ihre rastlose Tätigkeit.

Kommentar

«Die Musik verstärkt bei der audiovisuellen Umsetzung dieser Nächte den Eindruck eines tranceartigen Trips durch die Dunkelheit. Nach mehreren Tagen Schlaf‌losigkeit beginnt sich die Geräuschwelt als intensive Erfahrung zu manifestieren, und diese Erfahrung sollte wiedergegeben werden.

Die Musik besteht aus zwei asynchronen Schichten: einerseits einer Sammlung von Maschinenklängen (Kühlschrank, Fernseher, Sirren der Stromkabel, Motorengeräusche etc.) im ‹unbewussten› Hintergrund, andererseits den musikalischen Klangereignissen im Vordergrund, wie einzelnen Gong- und Gitarrenklängen oder Cello-Pizzicati, für deren Auswahl es eine Rolle spielte, ob man sie ins Delay nehmen und filtern konnte, sodass sie noch pulsieren. Die zunehmenden rhythmischen Verschiebungen sollten nach mehreren Sekunden die Grauzone musikalisch beschreiben, die dem Zustand des Wachtraums am nächsten kommt (als Bild dazu dachten wir etwa an die Drehzahl-Feinregulierung durch Stroboskopmarken bei Plattenspielern).

In einem zweiten Schritt wurden die Echokonstruktionen elektroakustisch überarbeitet, sodass sie im Raum wandern, um für den Zustand des übermüdeten Wachens zwischen Traum und Wirklichkeit, oder den Sekundenschlaf, ein musikalisches Äquivalent zu finden.»

Marcel Vaid

Literatur

Weblinks

Quelle

  • Musik: Marcel Vaid, Zürich.
  • Film: DVD EAN 7611719475121.