Hunkeler und die Augen des Ödipus

Hunkeler und die Augen des Ödipus (CH 2012) ist ein Spielfilm mit der Musik von Christine Aufderhaar.

Hunkeler und die Augen des Ödipus

Credits

  • Regie: Christian von Castelberg.
  • Buch: Dominik Bernet, nach Hansjörg Schneider.
  • Produktion: Snakefilm Zürich (Markus Fischer), SRF.
  • Sounddesign und Mischung: Jürg von Allmen.
  • Musiker: Kammerorchester ad hoc, Dirigentin: Christine Aufderhaar, Flügelhorn: Tom Pielucha.
  • Musikaufnahme: Traumton Studio Berlin.

Handlung

Der egozentrische Regisseur und Hauptdarsteller Bernhard Vetter wird nach einer kontroversen Premiere von Sophokles’ König Ödipus am Theater Basel tot aus dem Rhein gefischt – ohne Augen. Der pensionierte Kommissar Hunkeler, der die Aufführung gesehen hat, geht der Sache nach.

Musikausschnitt

(1:26 ab Min. 44):

Als der Kommissar am Tatort ankommt, zeigt eine Rückblende, wie es zum Verhältnis des Mordopfers mit seiner eigenen Tochter kam.

Kommentar

«Hunkeler nähert sich dem havarierten, abgesperrten Boot, wir hören das ‹Hunkeler-ermittelt›-Motiv mit den charakteristischen offene Quarten und Quinten, gespielt vom Klavier. Hunkelers Blick schweift über das Boot, er erinnert sich an die Nacht der Premierenfeier, in der der Mord geschah. Mit dem elektrischen Basston beginnt die Rückblende. Wir hören einen Doubletrack, das heisst zwei verschiedene Musikebenen zur gleichen Zeit. Einerseits läuft diegetische Tanzmusik, andererseits kündigen die Dissonanzen der im tieferen Frequenzbereich liegenden dramaturgischen Musik das kommende Unheil an. Das Schiff legt ab, Beate springt in letzter Minute auf das Deck zu Vetter, die Partygäste blicken ihr entsetzt nach.

Auch das ‹Unheil›-Motiv des Doubletracks, gespielt von tiefen Tremolo-Streichern, zieht sich über den ganzen Film. Durch die gleichzeitige Verwendung der Tanzmusik, die immer dieselbe ist und die Rückblenden einführt, und dadurch, dass es oft im Frequenzbereich der Geräusche (Schiffsmotorengeräusch etc.) liegt, fällt diese Motiv jedoch nicht auf und ist mehr als störendes, irritierendes Gefühl wahrnehmbar. Beate und Vetter flirten und geniessen die Schifffahrt, die dramaturgische Musik verdrängt in dem Moment, in dem das Schiff losfährt, die Tanzmusik und schafft kontrapunktisch bis zu ihrem Ende eine unheilvolle Spannung.

In dieser Hunkeler-Reihe ist ein Flügelhorn die ‹Stimme› des Kommissars, gespielt von Tom Pielucha, das restliche Orchester wurde von Pielucha zusammengestellt.»

Christine Aufderhaar

Literatur

Weblinks

Quelle

  • Film und Musik: DVD EAN 7611719446121.