Landi 1939

Die Schweizerische Landesausstellung 1939, im Volksmund «Landi» genannt, fand zwischen Mai und Oktober 1939 am Zürichsee statt. Sie wurde geprägt von den Unsicherheiten zu Beginn des Zweiten Weltkriegs und diente mit einem folkloristischen und einem modernen Teil des Ausstellungsgeländes zur Repräsentation von Schweizer Identität, was die Bevölkerung unter dem Motto «geistige Landsverteidigung» erfolgreich zusammenführte.

Musik hatte dabei einen grossen Stellenwert. Schweizer Filmmusiker und -komponisten waren in unterschiedlichsten Funktionen vertreten, was die Nähe von Film- und Medienmusik schon in der damaligen Zeit belegt. Die Schweizer Sinfonie von Walter Simon Huber oder das Radio-Tonsignet von Hans Steingrube kreierten instrumentalmusikalische Identität, und eine grosse Zahl von Liedern ist entstanden. Der Film Schweizerische Landesausstellung 1939 von Josef Dahinden und Marcel Gero wurde von Hans Haug vertont.

Besser bekannt als die wenig erforschten Filme an der Landi sind die theatralisch-musikalischen Ereignisse, bei denen zahlreiche Filmmusiker tätig waren: Es gab ein Landitheater, ein Modetheater mit Revuen, in dem das Orchester von Fred Böhler mit Werner Kruse spielte, und einen Pavillon für das Cabaret Cornichon, bei dem Huldreich Georg Früh, Tibor Kasics oder Rolf Langnese musikalisch mitwirkten.

Ein grosser Teil der kürzeren Filme waren noch Stummfilme, wie etwa der für die Landi hergestellte Gewerkschaftsfilm Das Recht der Arbeit 1939. Es ist anzunehmen, dass manche dieser Filme von den anwesenden Ensembles live begleitet wurden. Der aufwändige Werbefilm für Seiden-Grieder Im Wunderland der Modeschöpfer von Werner Dressler mit der Musik von Robert Blum gehörte als Farbfilm mit Ton noch zu den selteneren Produktionen. (Autor: Mathias Spohr)

Literatur

  • Pavillon, Olivier, Pauchard, Pierre: Les Suisses dans le miroir : les expositions nationales suisses, Lausanne: Payot 1991. ISBN 2-601-03101-8

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