Difference between revisions of "Pickelporno"

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'''Pickelporno''' ist ein Experimentalfilm (1992) mit der Musik von [[Peter Bräker]], [[Pipilotti Rist]] und [[Les Reines Prochaines]]
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'''Pickelporno''' (CH 1992) ist ein Experimentalfilm mit der Musik von [[Peter Bräker]], [[Pipilotti Rist]] und [[Les Reines Prochaines]].
 
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== Credits ==
 
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*Regie: Pipilotti Rist.
 
*Regie: Pipilotti Rist.
*Produktion : Pipilotti Rist, videoladen Zürich
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*Produktion : Pipilotti Rist, videoladen Zürich.
  
 
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(siehe Weblink, Dauer 12:05 Min.)
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[[File:Pickelporno.mp4]] (Dauer 12:05 Min.)
  
 
Die körperliche Annäherung und Vereinigung eines Paares wird im Medium Video auf experimentelle Weise umgesetzt. Brüste, Augen, Zehen, Schamhaare schwellen zu riesigen, verwirrenden Dimensionen an, sodass die Vorherrschaft des Beobachters nicht bestehen bleibt wie bei marktüblichen Erotik-Filmen.
 
Die körperliche Annäherung und Vereinigung eines Paares wird im Medium Video auf experimentelle Weise umgesetzt. Brüste, Augen, Zehen, Schamhaare schwellen zu riesigen, verwirrenden Dimensionen an, sodass die Vorherrschaft des Beobachters nicht bestehen bleibt wie bei marktüblichen Erotik-Filmen.
  
 
== Kommentar ==
 
== Kommentar ==
Die Geräusche und Musikstücke zum ''Pickelporno'' wurden in der Schreinerstrasse in Zürich Aussersihl vom begnadeten Peter Bräker gespielt und aufgenommen. Technisch war das Studio damals mit einer Fostex 8-Spur-Tonbandmaschine ausgerüstet (eine Spur davon diente als Timecode-Spur für die Synchronisierung), dazu kamen ein Atari-Computer und ein Casio FZ-1 Keyboard-Sampler. Damit wurden Musikteile, verfremdete Gitarrensounds, Sprach- und Gesangseinspielungen und Geräusche (Wasser, Vogelstimmen) transponiert, rückwärts gespielt und geloopt. Den Makro-Aufnahmen des Films entsprechen die sehr nahe herangeholten Klänge der Vertonung. So arrangierte und mixte er die 12 Minuten Stereoton.  
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«Die Geräusche und Musikstücke zum ''Pickelporno'' wurden in der Schreinerstrasse in Zürich Aussersihl vom begnadeten Peter Bräker gespielt und aufgenommen. Technisch war das Studio damals mit einer Fostex 8-Spur-Tonbandmaschine ausgerüstet (eine Spur davon diente als Timecode-Spur für die Synchronisierung), dazu kamen ein Atari-Computer und ein Casio FZ-1 Keyboard-Sampler. Damit wurden Musikteile, verfremdete Gitarrensounds, Sprach- und Gesangseinspielungen und Geräusche (Wasser, Vogelstimmen) transponiert, rückwärts gespielt und geloopt. Den Makro-Aufnahmen des Films entsprechen die sehr nahe herangeholten Klänge der Vertonung. So arrangierte und mixte er die 12 Minuten Stereoton.  
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Lediglich zwei Musikthemen bzw. -fragmente kamen von aussen, von den Reines Prochaines. Dieses Tonmaterial wurde in der damaligen Formation von Muda Mathis, Fränzi Madörin, Teresa Alonso, Regina Florida Schmid, Gabi Streiff und Pipilotti Rist in der Stückfärberei in ihrem Basler Übungsraum auf Tonband eingespielt.
 
Lediglich zwei Musikthemen bzw. -fragmente kamen von aussen, von den Reines Prochaines. Dieses Tonmaterial wurde in der damaligen Formation von Muda Mathis, Fränzi Madörin, Teresa Alonso, Regina Florida Schmid, Gabi Streiff und Pipilotti Rist in der Stückfärberei in ihrem Basler Übungsraum auf Tonband eingespielt.
Beim Montieren sass Pipilotti Rist oft neben Peter Bräker, auch die beiden gesungenen Lieder haben sie zu zweit aufgenommen, wobei Peter Bräker das Klavier spielte. Am Schluss des Mixens sassen sie gemeinsam mit 40 Grad Fieber vor den Maschinen, sodass sie die Uraufführung in Solothurn nicht mehr persönlich erleben konnten.
 
  
Pipilotti Rist
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Beim Montieren sass Pipilotti Rist oft neben Peter Bräker, auch die beiden gesungenen Lieder haben sie zu zweit aufgenommen, wobei Peter Bräker das Klavier spielte. Am Schluss des Mixens sassen sie gemeinsam mit 40 Grad Fieber vor den Maschinen, sodass sie die Uraufführung in Solothurn nicht mehr persönlich erleben konnten.»
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''Pipilotti Rist''
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  
*''Swiss Film Music. Anthology 1923–2012'', S. 331.
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*''Swiss Film Music. Anthology 1923–2012'', S. 331. ISBN 978-3-03401-265-2
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
*[https://www.youtube.com/watch?v=2Fn-NlD4GhU ''Pickelporno'' auf youtube.com]
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*[https://www.youtube.com/watch?v=2Fn-NlD4GhU ''Pickelporno'' auf Youtube]
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*[http://www.imdb.com/title/tt0105138/ ''Pickelporno'' in der ''Internet Movie Database'']
 
*[http://www.imdb.com/title/tt0105138/ ''Pickelporno'' in der ''Internet Movie Database'']
  
 
== Quelle ==  
 
== Quelle ==  
*videoart.ch/videocompany, Zofingen, und Rist Sisters, Zürich
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*videoart.ch/videocompany, Zofingen, und Rist Sisters, Zürich.
  
 
[[Category:Works]]
 
[[Category:Works]]

Latest revision as of 15:37, 14 April 2018

Pickelporno (CH 1992) ist ein Experimentalfilm mit der Musik von Peter Bräker, Pipilotti Rist und Les Reines Prochaines.

Pickelporno

Credits

  • Regie: Pipilotti Rist.
  • Produktion : Pipilotti Rist, videoladen Zürich.

Thema

(Dauer 12:05 Min.)

Die körperliche Annäherung und Vereinigung eines Paares wird im Medium Video auf experimentelle Weise umgesetzt. Brüste, Augen, Zehen, Schamhaare schwellen zu riesigen, verwirrenden Dimensionen an, sodass die Vorherrschaft des Beobachters nicht bestehen bleibt wie bei marktüblichen Erotik-Filmen.

Kommentar

«Die Geräusche und Musikstücke zum Pickelporno wurden in der Schreinerstrasse in Zürich Aussersihl vom begnadeten Peter Bräker gespielt und aufgenommen. Technisch war das Studio damals mit einer Fostex 8-Spur-Tonbandmaschine ausgerüstet (eine Spur davon diente als Timecode-Spur für die Synchronisierung), dazu kamen ein Atari-Computer und ein Casio FZ-1 Keyboard-Sampler. Damit wurden Musikteile, verfremdete Gitarrensounds, Sprach- und Gesangseinspielungen und Geräusche (Wasser, Vogelstimmen) transponiert, rückwärts gespielt und geloopt. Den Makro-Aufnahmen des Films entsprechen die sehr nahe herangeholten Klänge der Vertonung. So arrangierte und mixte er die 12 Minuten Stereoton.

Lediglich zwei Musikthemen bzw. -fragmente kamen von aussen, von den Reines Prochaines. Dieses Tonmaterial wurde in der damaligen Formation von Muda Mathis, Fränzi Madörin, Teresa Alonso, Regina Florida Schmid, Gabi Streiff und Pipilotti Rist in der Stückfärberei in ihrem Basler Übungsraum auf Tonband eingespielt.

Beim Montieren sass Pipilotti Rist oft neben Peter Bräker, auch die beiden gesungenen Lieder haben sie zu zweit aufgenommen, wobei Peter Bräker das Klavier spielte. Am Schluss des Mixens sassen sie gemeinsam mit 40 Grad Fieber vor den Maschinen, sodass sie die Uraufführung in Solothurn nicht mehr persönlich erleben konnten.»

Pipilotti Rist

Literatur

Weblinks

Quelle

  • videoart.ch/videocompany, Zofingen, und Rist Sisters, Zürich.