Ala Kachuu

Ala Kachuu – Take and Run (CH 2020) ist ein Kurzspielfilm mit Musik von Martin Skalsky und Vocals von Ingrid Lukas.

Ala Kachuu – Take and Run: Sezim

Credits

  • Regie & Buch: Maria Brendle.
  • Produktion: Filmgerberei (Nadine Lüchinger).
  • Sound Design & Re-Recording Mix: Michael Duss, Triplet Studios.
  • Sound Recordist: Ivo Schläpfer.
  • Vocals: Ingrid Lukas.

Handlung

Der Film handelt von einem kirgisischen Brauch, bei dem Männer Frauen ohne deren Zustimmung entführen und daraufhin heiraten.

Sezim (19) möchte sich ihren Traum vom Studium in der kirgisischen Hauptstadt erfüllen, als eine Gruppe junger Männer sie ins Hinterland verschleppt. Dort wird sie mit einem Fremden zwangsverheiratet. Verweigert sie die Ehe, droht ihr soziale Stigmatisierung und Ausgrenzung. Hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch nach Selbstverwirklichung und den Zwängen der kirgisischen Kultur sucht Sezim verzweifelt nach einem Ausweg.

Musikausschnitte

Die Filmmusik kommt überwiegend in Szenen ohne Dialog zum Vorschein und dient zum Spannungsaufbau in Kernmomenten des Kurzfilms. Ausser während der Credits ist der Score minimalistisch gehalten.

Welt der Beklemmung

(1:13 ab Min. 15)

Sezim bemerkt, dass das Pferd unbeaufsichtigt draussen steht, und versucht, damit zu fliehen.

Einerseits stellt die Musik eine Welt der Beklemmung dar, die die Situation, in der sich Sezim aufgrund des ihr verwehrten Wunsches nach einem Studium befindet, charakterisiert. Hier hört man sehr viel Stille, andererseits dissonante und verzerrte Streicherpads sowie eine Frauenstimme bei Sezims Versuch, ihrer neuen «Familie» zu entfliehen. Diese Stimme stellt den Ruf nach Freiheit dar und wurde von der estnischen Singer-Songwriterin Ingrid Lukas beigetragen.

Welt der Freiheit

(0:45 ab Min. 20)

Nachdem ihre Familie sie besucht und die Zwangsheirat entgegen Sezims Erwartungen unterstützt hat, läuft Sezim in die Natur hinaus und betrachtet die Berge. Ihr Ehemann Dayrbek läuft ihr nach und stellt sie zur Rede.

Auf der anderen Seite gibt es eine Welt der Freiheit. Hier schafft Skalsky eine grosse Weite, ohne dass das Publikum es bewusst wahrnimmt. Dazu setzt er viel Bass ein und integriert Orchesteraufnahmen. Hinzu kommen perkussive Elemente wie ein stark bearbeitetes Klavier, bei dem die Tasten fast spürbarer sind als der Ton. Ebenso benutzt Skalsky bearbeitete Xylophon- und gitarrenähnliche Klänge. Ihm war es wichtig in diesem Film, das Verborgene hinter dem bekannten Klang zu suchen. (Autor: Emanuel Meshvinski)

Weblinks

Quelle