Production Music Library

Eine Production Music Library ist ein Unternehmen, das Sammlungen fertig produzierter Musikstücke für audiovisuelle Medien zur Verfügung stellt. Im Unterschied zu einem Musikverlag verfügt der Eigentümer einer Music Library über sämtliche Rechte an den angebotenen Produktionen, nicht nur über Verlagsrechte, und kann daher frei mit den Medienproduzenten darüber verhandeln.

Vorteile von Library Music (Produktionsmusik) gegenüber Originalmusik sind die Einsparung von Zeit und Kosten bei der Produktion sowie die bessere Kalkulierbarkeit des Resultats. Wesentlich für den Erfolg ist eine bedarfsgerechte Erschliessung der Kataloge. Kritisiert wird immer wieder die Tendenz der Library Music zur Normierung, die zum Zweck einer guten Erkennbarkeit allerdings oft erwünscht ist.

Geschichte

Zusammenstellungen von Musikstücken für die Filmvertonung gibt es seit den Anfängen der Filmgeschichte. Zunächst bestanden diese Sammlungen nicht aus Tonaufzeichnungen, sondern aus Musiknoten. In der Stummfilmzeit genügte die Probezeit für die ausführenden Ensembles selten, um eine Originalmusik einzustudieren. Daher spielten sie Material aus vorgegebenen Sammlungen, wie etwa der Kinothek (1919–1929) von Giuseppe Becce, oder bloss Konzertstücke und Fantasien aus Opern (vgl. Music for silent film in Switzerland – fragments of a history). Zu Beginn der Tonfilmzeit 1927 gründete der Londoner Verlag De Wolfe Music eine Music Library mit Tonaufzeichnungen auf Wachswalzen. (Autor: Mathias Spohr)

Literatur

  • Hollander, David: Unusual Sounds: The Hidden History of Library Music, New York: Anthology 2018. ISBN 978-1944860127

Weblinks